Freund oder Monster?

Image
Kannst du sagen, wer ein Monster und wer ein Freund ist?

Freund oder Monster?

Sexueller Missbrauch von Kindern kann tragische Folgen haben – bis hin zum Verschwinden des Kindes. 8 von 10 sexuell missbrauchte Kinder werden Opfer von einer Person, der sie vertrauen. Wenn sexueller Missbrauch im familiären Umfeld oder in einer anderen vertrauten Umgebung stattfindet, kann dieser Ort für das Kind unerträglich werden. Manche Kinder sehen im Weglaufen den einzigen Ausweg – und geraten dadurch in neue, oft noch größere Gefahren, etwa Obdachlosigkeit, Ausbeutung oder Straftaten aus Not um ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Image
Kinder werden oft Opfer von jemanden, dem sie vertrauen

NICHT IMMER SIND ES FREMDE, VON DENEN DIE GEFAHR AUSGEHT

Am 25. Mai, dem Internationalen Tag der vermissten Kinder, liegt unser Fokus auf Prävention: Denn Kinder laufen nicht selten von zu Hause weg, wenn sie in ihrem vertrauten Umfeld missbraucht werden.

Sexueller Missbrauch von Kindern ist in Europa nach wie vor alamierend weit verbreitet und betrifft etwa jedes fünfte Kind. 8 von 10 sexuell missbrauchte Kinder werden von jemandem missbraucht, den sie kennen und dem sie vertrauen, z. B. von Familienmitgliedern, engen Verwandten, Freunden oder erwachsenen Vertrauenspersonen aus ihrem Umfeld.

Die Folgen von sexuellem Missbrauch eines Kindes in der vertrauten Umgebung können oft dazu führen, dass Kinder vermisst werden. Das Zuhause oder andere vertraute Umgebungen können so belastend werden, dass Kinder weglaufen. Ein frühzeitiges Eingreifen, insbesondere wenn der Missbrauch im nahen Umfeld stattfindet, kann Kinder wirksam schützen.

Wer Anzeichen für sexuellen Missbrauch erkennt, kann handeln. Eine rechtzeitige Intervention kann weiteren Missbrauch stoppen. Kindern kann so ein sicheres Umfeld fernab von Missbrauch geboten werden. Dies schützt sie und kann verhindern, dass sie weglaufen, vermisst werden oder möglicherweise erneut Opfer werden.

Wie kann man eingreifen?

ERKENNEN DER ANZEICHEN

Wie erkennt man die Anzeichen, die auf sexuellen Missbrauch von Kindern hindeuten, und wie kann man eingreifen? Missbrauch kann versteckt sein, aber seine Anzeichen sind es oft nicht. Die hier aufgeführten Anzeichen können ein Hinweis darauf sein, dass ein Kind sexuell missbraucht wurde, sind aber kein eindeutiger Beweis. **

Andeutungen machen

Kinder können andeuten, dass ihnen etwas Schlimmes widerfährt, indem sie subtile Andeutungen machen oder vage Bemerkungen über Geheimnisse, das Verhalten von Erwachsenen oder ungewöhnliche Spiele machen.

Emotionale und psychologische Anzeichen

Kinder können Anzeichen psychischer Erkrankungen wie Bulimie oder Anorexie zeigen und sich selbst verletzen. Gewohnheiten wie das Essenverhalten oder die Körperpflege können sich verändern. Kinder können ihren Kleidungsstil anpassen, beispielsweise um ihr Geschlecht zu verbergen.

Schulische und soziale Probleme

Kinder können in der Schule Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, seltener am Unterricht teilnehmen und leistungsmäßig zurückfallen. Sie haben möglicherweise auch Probleme in der sozialen Interaktion mit Gleichaltrigen, wirken abgelenkt, zeigen Gedächtnisschwierigkeiten und sind oft mit den Gedanken woanders.

Körperliche Symptome

Körperliche Anzeichen können Wundsein, Rötungen, Schwellungen oder ungewöhnlicher Ausfluss im Genitalbereich sein. Weitere Hinweise können sexuell übertragbare Krankheiten, Schmerzen oder Unbehagen – insbesondere bei der Benutzung der Toilette – und eine Schwangerschaft sein.

Unangemessenes Verhalten

Sexuell missbrauchte Kinder verwenden möglicherweise eine auffällig sexualisierte Sprache oder zeigen Kenntnisse, die für ihr Alter unangemessen sind. Ihre Aktivitäten, Geschichten oder Zeichnungen können sexuelle Inhalte widerspiegeln, die nicht ihrem Entwicklungsstand entsprechen.

Angst und Vermeidungsverhalten

Kinder können bestimmte Personen, Orte oder Situationen aktiv meiden. Sie können auch ungewöhnliche oder neue Ängste zeigen, z. B. vor Berührungen, davor, mit jemandem allein zu sein oder sich an bestimmten Orten aufzuhalten.

Verhaltensveränderungen

Kinder können ungewöhnlich aggressiv, zurückgezogen oder besonders anhänglich sein. Sie können auch unter Schlafstörungen leiden, regelmäßig Albträume haben oder wieder anfangen ins Bett zu nässen.

Kindern ermutigen, sich anzuvertrauen

EINEN SICHEREN RAUM SCHAFFEN

Es ist wichtig, dass Sie als Betreuungsperson dafür sorgen, dass sich ein Kind sicher fühlt, wenn es über belastende Erlebnisse spricht. Ermutigen Sie Kinder, sich mitzuteilen, und nehmen Sie ihre Sorgen ernst. Hier erfahren Sie, wie Sie dazu beitragen können, einen geschützten Rahmen zu schaffen. ***

Erklären Sie Geheimnisse

Helfen Sie Kindern, den Unterschied zwischen positiven Überraschungen (wie z. B. eine Geburtstagsfeier) und Geheimnissen, die ihnen ein schlechtes Gefühl machen, zu verstehen. Kinder sollen wissen, dass sie über alles sprechen dürfen – auch dann, wenn ihnen jemand gesagt hat, sie dürften es nicht.

Stärken Sie das Selbstvertrauen

Kinder sind niemals selbst dafür verantwortlich, sich vor Missbrauch zu schützen. Aber wenn Sie ihnen beibringen, „Nein“ zu sagen, können Sie ihnen helfen, für sich einzustehen und Grenzen zu setzen.

Hören Sie zu, ohne zu urteilen

Nehmen Sie ernst, was Ihr Kind sagt, und versichern Sie ihm, dass es richtig gehandelt hat, indem es sich Ihnen anvertraut hat.

Besprechen Sie Grenzen

Erklären Sie den Kindern, dass ihr Körper nur ihnen allein gehört und dass niemand sie anfassen, anschauen oder fotografieren darf, insbesondere nicht im Intimbereich. Es ist wichtig, Ausnahmen, wie z. B. einen Besuch beim Arzt oder im Krankenhaus, klar zu beschreiben.

Image
Wie soll man weiter vorgehen?

WAS TUN, WENN SIE SEXUELLEN KINDESMISSBRAUCH VERMUTEN?

Wenn Sie Anzeichen bemerken oder vermuten, dass ein Kind sexuell missbraucht wird, können Sie sich Hilfe holen. Hier finden Sie heraus, an wen Sie sich in Ihrem Land wenden können.